Der Bahn Beine machen

Für Inklusion bei der Bahn – am Beispiel der DB AG

Die Deutsche Bahn tut (vieeeel!) zu wenig, um Barrierefreiheit nachhaltig in Deutschland zu etablieren. Wir kämpfen für echte Barrierefreiheit für alle Reisenden bei der Bahn und für deutlich mehr Dampf im Kessel für Inklusion. Schritt für Schritt. Mit Nachdruck.

#Verkehrswende #StarkeSchiene #Diversität

Unser Ziel – Die Zeitleiste der Inklusion

2020 – Update: Alle Ziele verpasst!

  • Bahnchef Lutz fährt Bahn mit Rollstuhl (s. Petition “Bahnfahren einfach machen”)
  • Anmelden der Hilfeleistung auf Knopfdruck (z.B. durch Setzen eines Häckches beim Ticketkauf vergleichbar wie im Flugverkehr)
  • Digitale Teilhabe: Ausweiten des Komfort Check-ins für Rollstuhlnutzende und dann für alle Reisende mit Mobilitätseinschränkung
  • Bahn integriert HASE; beendet damit die E-Mail Flut und ermöglicht einen zeitgemäßen Überblick über anstehende Reisen

2021 – Update: Alle Ziele verpasst!

  • Reisen rund um die Uhr (zu den Betriebszeiten – nicht zu den Zeiten, an denen Personal vor Ort ist) bei 24 h Voranmeldung
  • Selbstverständlich Spontan Reisen (an allen personell besetzten Bahnhöfen)
  • Europaweit barrierefrei reisen – mit einer koordinierenden Stelle (Einführung einer „europäischen MSZ“)

2023

Alle (!) Ziele von 2022. In den vergangenen zwei Jahren wurde keine Forderungen umgesetzt.

Wunsch für 2023: Spontan reisen mit ICE 3 neo und dem ICE 4

2025

  • Die Bahn startet damit, alle vorhandenen Züge mit Niederflurwagen nachzurüsten. Bis 2030 sind nur noch Züge im Einsatz, deren Eingang barrierefrei (=stufenlos, schwellenlos, niveaugleich) ist für die 55er und 76er Bahnsteighöhen
Barrierefreier Eintritt in den Zug – ebenerdig und niveaugleich (ohne Rampe!)

2050

  • Es sind ausschließlich Niederflurfahrzeuge in Benutzung. Bahnfahren ist einfach. Eine Anmeldung für viele Reisende mit Mobilitätseinschränkung fällt weg. Physikalische Barrieren sind abgebaut. 

Mit Hilfe der Öffentlichkeit – Sichtbar Sein

  • Website Barrierefreiebahn.de mit zentralen Forderungen (“Schluss mit Diskriminierung”, spontan reisen, stufenlos und selbstbestimmt reisen) und regelmäßigen Updates. 2019 hatten die Seite fast 20.000 Aufrufe
  • Twitterkanal @bahnfueralle mit einer interaktionsfreudigen Community von rund 2000 Followern. Ziel: Zeigen, dass Mangel an Barrierefreiheit kein “Einzelfall” ist, wie es die Bahn gerne beschreibt. Hier stellen wir gerne Fragen an @bahn.de und an die Zughersteller (wie Siemens Mobility)
  • Petition “Bahnfahren einfach machen” mit 94.063 Unterstützenden. Zentrale Forderung: Bahnfahren mit Bahnchef. Der Clou: Auch Dr. Lutz reist mit Rollstuhl. Weitere Forderung: Anmeldeprozess für Hilfeleistung (z.B. Hublift) online vereinfachen. Jetzt sind es zig Formularfelder, künftig soll es das Setzen eines Häkchens sein – wie im Flugverkehr üblich. Bestes Spin-off: HASE – Hilfeleistung als Service mit über 100 aktiven Nutzer*Innen, insbesondere Pendlern.
HASE – Hilfeleistung leicht gemacht
  • Präsenz in den Medien: Spiegel (“Behinderte haben doch eh keine Termine”), TAZ (Gegen Barrieren anrollen), Kieler NachrichtenHAZ / KN/ HA (“Nicht meckern, machen” mit Gewinn eines Preises für eine konstruktive Initiative), NDR (Audiobeitrag), BR, Focus, NDR (Hamburg – Lübeck: Neue Züge nicht barrierefrei?)

Mit Hilfe der Schlichtungsstelle

  • Gewährleistete Beförderung (19.11.2019) – Wir fordern, dass die Bahn bei Ticketbuchung die Beförderung gewährleistet. Wir fordern unser Recht auf Mobilität, Gleichbehandlung und Teilhabe bei der Bahn ein. 5 Antragsstellende
  • Aufhebung der Zugbindung (9.1.2020) – Der oder die Reisende soll automatisch ohne Aufpreis und ohne weiteres Einholen einer expliziten Berechtigung eine alternative Zugverbindung nutzen können, wenn es seitens der Bahn zu Problemen wegen Mangels an Barrierefreiheit kommt (kein barrierefreier Wagen, kein Hublift, kein Personal …).
  • Barrierezüge in S-H. Hier handelt es sich um Nahverkehrszüge, die ab 2022 auf die Schiene kommen sollen und von Reisenden mit Mobilitätseinschränkung nicht ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Die juristische Einschätzung für eine Klage liegt vor.
  • Plus verschiedene Schlichtungsanträge von ISL, die u.a. das Reisen “Rund um die Uhr” ermöglichen sollen (nicht gebunden an Personal- und Öffnungszeiten der MSZ). Hierfür wurde ein umfängliches Gutachten erstellt.

Mit Hilfe des Rechts

  • Durch eine Verbandsklage.
  • Durch individuelle Klage. Ab März wird eine Klage gegen die Bahn eingereicht, weil durch den Mangel an Barrierefreiheit (und den Nichteinsatz von “Angemessenen Vorkehrungen”) das Reisen mit der Bahn für Reisende mit einer sogenannten Mobilitätseinschränkung diskriminierend ist. Bei der Klage geht es um Schmerzensgeld und das Einfordern von Barrierefreiheit.

Mit Hilfe von Partizipation

Partizipation wird von der UN-BRK bei der Umsetzung und Instandhaltung von Barrierefreiheit gefordert. Tatsächlich aber wird die aktive Beteiligung oft nicht gelebt.

  • Partner*innen von uns sind Mitglied in der programmbegleitenden Arbeitsgruppe der DB AG

Mit Hilfe unseres Netzwerks

Gemeinsam stark sein, gemeinsam für eine “starke Schiene” eintreten

  • BarrierefreieBahn.de wird unterstützt von: ISL, Sozialhelden e.V., Fahrgastverband Pro Bahn, Zentrum Selbstbestimmt Leben Norddeutschland, Beirat für Menschen mit Behinderung der Stadt Kiel
  • Gute Verbindung zum BSK (Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter) und zu diversen anderen Verbänden 

Wir Suchen

  • Ein prominentes Gesicht, dass sich öffentlich für eine barrierefreie Bahn stark macht
  • Leute, die uns helfen, die Bahn ins 21. Jahrtausend zu überführen, was dadurch gekennzeichnet ist, dass Inklusion gelebt wird!

Bildquelle

Beine (Titelbild) – Photo by Jonathan Chng on Unsplash
Zugbild – Photo by lan deng on Unsplash

Bahn-Admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert