Bahn als Abort … über kaputte Klos

Und ich sagte noch: Die Blase drückt! Ich brauche ein Klo, sonst pinkle ich in den Zug. 

Doch das (einzige!) Universal WC ist – wie so oft – defekt. Es prangt ein gelbes Hinweisschild an der Tür.

Der Zugchef: Der Kollege kommt gleich! Doch der Kollege kommt nicht. Stattdessen – nach einer halben Stunde – eine nichts ahnende Kollegin. Sie läuft an mir vorbei. Ich zu ihr im Vorbeigehen: Entschuldigen Sie, ich müßte mal! Bitte schauen Sie nach, ob das WC für mich ausnahmsweise zu nutzen ist. 

Doch als sie zurückkommt – nachdem sie quer durch den Zug ist, um mit dem Zugchef zu sprechen und sich zu vergewissern – rüttelt sie nur kurz an der Tür, um dann zu sagen: Defekt. Hier kommen Sie nicht rein!

Ich sage, das weiß ich. Sie brauchen einen Schlüssel, um die gesperrte Tür für mich zu öffnen. Sie wieder los. Nach einer Ewigkeit – ich kann kaum mehr an mich halten – drücke ich den SOS Knopf. Den gibt es an den barrierefreien Plätzen, um nach Hilfe zu rufen. Das Signal ertönt. Genau zwei Mal. Dann hört es auf. Der Zugchef hat es aus der Ferne ausgeschaltet, kommt aber nicht zurück. 

Notgedrungen lasse ich meinen Worten Taten folgen und schiffe in den Türeingang. Dort bin ich halbwegs vor Blicken geschützt. Mal abgesehen von dem mobilen Bistrowagen der sich an mir vorbeizwängt und dann noch der gewissenhaften Kollegin, die just in diesem Moment mein Ticket sehen will. 

Zurück am Platz kann die Kontrolle ordnungsgemäß durchgeführt werden. Die Verunreinigung wird  mit einem lapidaren Schulterzucken quittiert. 

 

Bahn-Admin

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